Am 16. Juli 2015 ist es wieder soweit...
Pünktlich am vorletzten Donnerstag vor dem Beginn der Prüfungsperiode im Sommersemester
ist es soweit: Die Studenten der Elektrotechik und ihre Professoren treffen
sich am Feuchtbiotop an der Südseite des Barkhausenbaus zur ETEFETE,
um gemeinsam das Ende des Studienjahres zu begehen. Doch dieser seit 1993
wieder aufgelebte Brauch hat weit tiefere Wurzeln. Dazu hier in Auszügen
die Erinnerungen eines ehemaligen Studenten:
Immer in den Wochen des letztes Sommersemesters, wenn die Sonne vom blauen Himmel brennt,
Studenten und Hochschullehrer auf Ferien warten, dann wurde in den Jahren
vor der 68er Hochschulreform vom 10. Semester der Elektrotechniker unter
Fanfarenklängen die gelbe ET-FINE-Fahne auf dem Turm des Barkhausenbaus
gehißt. Bestandteile der Eröffnung waren ein Gedenken an die
vorzeitig geexten Studenten und meist auch Freiluftvorführungen vor
dem Barkhausenbau, die in humorvoller Form auf aktuelle Probleme der Politik
und der Studenten eingingen. Viele heutige Professoren werden sich noch
an die Rückenwindkombine erinnern, angetrieben von einer Museumsmaschine
aus dem Görgesbau, die am laufenden Band "Rückenwinde"
zu einer Zeit erzeugte, als an Kopierer schon aus "Sicherheitsgründen"
nicht zu denken war. Viel Spaß gab es ein andermal mit einer Mondrakete,
die unter Wunderkerzenschub den Turm hinaufstartete...
Der eigentliche Kern der ET-FINE aber war die Idee, die Professoren des Grund- und Fachstudiums
zum Abschied des Studiums noch einmal aufzusuchen und sich mit einem geistvollen
Ulk im Hörsaal, wo der Professor gerade die letzte Vorlesung für
den nachfolgenden Jahrgang immer schon so einrichtete, daß er eine
halbe Stunde vor der Zeit fertig war, zu verabschieden. Für die Ehre
des Besuches - viele wären beleidigt gewesen, wenn sie ausgelassen
worden wären - gab es dann einen "Schein", der sich am
besten in flüssiger Form aufteilen ließ. ...
(Professor Büchner in der Bar-News 05/93)
Nachdem die ET-FINE
in den 60ern aus politischen Gründen verboten wurde, geriet sie in
Vergessenheit, um erst 1993 als ETEFETE wiedergeboren zu werden. Wenn
die ETEFETE der Neuzeit sich auch erheblich von der ET-FINE unterscheidet,
haben beide doch gemeinsam, die Professoren und alle Studenten der Fakultät
auch außerhalb des Hörsaals zusammenzubringen.
Ralf Hupfer
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